Gedächtnistraining im Alter
Wer kennt das nicht?
Man geht in den Keller, um etwas zu holen, und wenn man dann unten ist, hat man vergessen, was man eigentlich dort wollte.
Man verlegt die Schlüssel und wenn man sie braucht, sind sie unauffindbar.
Man trifft eine bekannte Person, doch wie war noch gleich der Name?
Solche Situationen sind zwar sehr ärgerlich, passieren aber jüngeren Menschen ebenso wie älteren. Im Zeitalter von Multimedia und Nachrichtenflut prasseln täglich eine Vielzahl von Informationen auf uns ein, die wir möglichst schnell verarbeiten sollen. Dabei spielt unser Gehirn leider nicht immer so mit, wie wir es gern hätten; es lässt uns einfach im Stich.
Was bedeutet die Vergesslichkeit für ältere Menschen?
Gerade bei älteren Menschen führen Situationen, in denen sie Dinge vergessen oder ihre geistigen Fähigkeiten nicht mehr so gut „wie früher“ funktionieren zu einer großen Verunsicherung. Dabei geht das Älterwerden mit vielerlei Veränderungen einher. Nicht nur der Körper unterliegt einem Alterungsprozess, auch das Gehirn ist von geistigen Leistungseinschränkungen betroffen. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die geistige Flexibilität und die Verarbeitungsgeschwindigkeit, was deutlich wird, wenn wir auf neue Situationen schnell und adäquat reagieren sollen. Auch die Fähigkeit, Informationen längerfristig zu speichern, nimmt ab und neue Dinge oder Ereignisse lassen sich schlechter erinnern, wie z. B., wenn ich mir merken soll, wer mir bei einer Geburtstagsfeier was erzählt hat.
Einmal vergesslich, immer vergesslich?
Wir können dem geistigen Leistungsabbau entgegenwirken, er ist also nicht unabänderlich. Die Anpassungsfähigkeit unsers Gehirns ist enorm und so wissen wir schon längere Zeit, dass sich auch bei Erwachsenen neue Nervenzellen bilden können. Das Gehirn verändert sich, z. B. durch Lernen und Erfahrungen, dabei bleibt die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten.
Wie können wir unser Gedächtnis bis ins hohe Alter fit halten?
Hier setzt das „Ganzheitliche Gedächtnistraining“ an. „Ganzheitliches Gedächtnistraining“ beinhaltet immer die Beteiligung von Körper, Geist und Seele, spricht alle Sinne an und bezieht beide Gehirnhälften mit ein. Ziel des „Ganzheitlichen Gedächtnistrainings“ ist die Aktivierung bzw. Reaktivierung geistiger, seelischer und körperlicher Funktionen, die Verbesserung der Durchblutungs- und Stoffwechselsituation des Gehirns sowie eine positive Auswirkung auf die physische und psychische Befindlichkeit zu erzielen. Ein dauerhaftes Training steigert nicht nur die Konzentration, es verbessert auch die Merkfähigkeit. Ein Training in lockerer und vor allem stressfreier Atmosphäre macht Spaß und das Arbeiten in der Gruppe wirkt sich positiv auf die Motivation aus, fördert die Kommunikationsfähigkeit und das soziale Miteinander.
Auf den Punkt gebracht?
Gedächtnistraining hilft, die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern, den Alltag leichter zu bewältigen und dem natürlichen geistigen Abbau vorzubeugen. Mit „Ganzheitlichem Gedächtnistraining“ kann das Gehirn auf abwechslungsreiche Art und Weise trainiert werden.
Autorin: Sabine Kelkel, Gedächtnistrainerin/Ausbildungsreferentin BVGT e. V., Lerntrainerin und Fachautorin
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Gedächtnistraining: Tipps für den Alltag
- Beim Zeitungslesen darauf achten, wie oft ein bestimmtes Wort im Text vorhanden ist. Ebenso kann ein kleiner Artikel mal auf dem Kopf gelesen werden, indem man die Zeitung einfach umdreht.
- Alte Fotos anschauen, sich dabei Situationen und Personen in Erinnerung rufen.
- Kleine Kopfrechenaufgaben lösen oder sich Dinge merken und diese erinnern.
- Assoziationen (Gedankenverbindungen) zu bestimmten Begriffen herstellen, wie z. B.: Was fällt mir alles zu „Italien“ oder „Pferd“ ein?
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