Massage der Hände in der Pflege

Die taktile Wahrnehmung findet vor allem über die Hände und die Haut, unser größtes Sinnesorgan, das sogenannte Kontaktorgan, statt. Die taktile Wahrnehmung ist für das Tasten, Fühlen und Greifen, also für die Kontaktaufnahme, verantwortlich. Tasten und Fühlen bedeutet Ergreifen, Begreifen, Empfinden, Spüren und Erleben von verschiedenen Oberflächen und Texturen, aber z. B. auch von Wärme, Kälte und Nähe. Es geht um das Erleben, Erfahren und Wahrnehmen der Außenwelt, der unmittelbaren Umgebung.

Oft wird die Haut auch als Spiegelbild der Seele gesehen. Im Volksmund sagt man, jemand „ist dickhäutig“ oder „hat eine dünne Haut“. Hier wird der Zusammenhang zur Seele offensichtlich. Im Alter verändert sich die Haut. Sie wird u. a. meist dünner und im Pflegealltag wird die Haut der Senior*innen immer wieder von vielen fremden Händen berührt. Deshalb sollte vor allem auch dein Tastsinn geschult und sensibilisiert sein, um in der Pflege, Betreuung und der Zuwendung mit genügend Achtsamkeit und Bewusstsein diesem wertvollen Sinnesorgan und damit letztlich dem Menschen zu begegnen. Mach dir also bewusst, wie du berührst und wie du begegnest – ganz trivial beispielsweise, ob mit kalten oder warmen Händen, ruckartig-grob oder sanft und vorsichtig.

Achtsame Zuwendung

Achtsame Zuwendung oder Zugewandtheit ist die Basis jeder Begegnung, eine innere Haltung.

Besonders regelmäßige Zuwendung in Form einer kleinen Handmassage kann Nähe und gegenseitiges Vertrauen fördern und den Umgang miteinander im nicht immer leichten Pflege- und Betreuungsalltag erleichtern. Die kleine Handmassage ist eine Streicheleinheit für Körper und Seele. Sie schenkt Berührung, Wärme und Nähe, regt die Durchblutung der Haut an und fördert sowohl Beweglichkeit als auch Entspannung. Gerade für Menschen, die beim Entspannen Schwierigkeiten haben und die unruhig und ängstlich sind, eignet sich die Handmassage sehr gut, weil die Berührung der Hände grundsätzlich etwas Vertrautes ist, das nicht so leicht überfordert.

Anleitung zur kleinen Handmassage

Achte darauf, dass deine eigenen Hände frisch gewaschen, trocken, warm und möglichst nicht rau sind. Deine Fingernägel sollten kurz und abgerundet sein. Lege auch deine Armbanduhr und weiteren Handschmuck ab, um die Person, die du massierst, nicht zu verletzen und kündige dein Vorgehen an. Hole auch, wenn möglich, das Einverständnis ein und achte darauf, ob deine Berührung angenommen wird oder ggf. missfällt. Bei Zustimmung beginne mit der folgenden Handmassage:

1. Hände eincremen

Creme die Hände der betreuten Person mit einer hochwertigen Handcreme ein. Ergreife dann ihre Hand und streiche wiederholt ihren Unterarm mithilfe des „Zangengriffs“ in Richtung zum Herzen hin sanft aus.

2. Seitlich ausstreichen

Nun ergreifst du die Hand der betreuten Person mit beiden Händen und streichst unter sanftem Druck mit den Daumen von der Mitte nach außen.

3. Finger massieren

Dann massierst du sanft jeden einzelnen Finger und die Fingerzwischenräume.

4. Sanfter Abschluss

Zum Abschluss cremst du die Hände eventuell noch einmal ein und streichst sie mit sanften Berührungen aus.

Tipp: Die Handmassage kann durch leise Entspannungsmusik, Aroma-Diffuser, LED-Kerzenlicht oder gedämpftes Licht begleitet werden.

Illustrationen 1–4: © Astrid Wilkesmann/Verlag an der Ruhr

Lesetipps

Diese und weitere Ideen zur Sinnesaktivierung findest du in:

Marion Jettenberger, Susanne Moser-Patuzzi: Sinnesaktivierungen für Bettlägerige. Karten-Set mit Ideen für die Pflegepraxis.

Fächer mit 32 farbigen, einzeln zu entnehmenden Karten, 16 x 10,5 cm, abwischbar + 16 S. Begleitheft, Verlag an der Ruhr,
ISBN: 978-3-8346-3090-2; 14,99 €

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