Nimm’s mit Humor!

Unfreiwillig komische Situationen mit Menschen mit Demenz

In der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz gibt es immer wieder Situationen, die urkomisch sind. Uli Zeller, Krankpfleger, Theologe und Autor, weiß: „Humor macht das Leben leichter. Lachen nimmt so mancher Situation den Druck.“ Dieser Aspekt hilft ihm im Pflege- und Betreuungsalltag oft weiter. Dabei spricht er gern von einem „wertschätzenden Humor“. Für Zeller bedeutet das: „Ich lache nicht über die Schwächen von Menschen mit Demenz, sondern ich lache mit, wenn sie selbst über eine eigene Schwäche lachen können. So, wie ich auch über meine eigenen Fehler und Missgeschicke lache.“ Für Zeller ist dabei wichtig, zu betonen, dass er sich nicht über die Begrenzungen von Menschen mit Demenz lustig macht, sondern sich mit ihnen über ihr kreatives Potenzial freut.

Der Krankenpfleger erzählt folgende drei Erlebnisse mit Menschen mit Demenz, die zeigen, wie „unfreiwillig komisch“ Situationen manchmal sein können.

Situation 1: Ein Kompliment

Frau Frischbutter musterte mich eines Tages ganz genau von
oben bis unten und dann wieder von unten nach oben. Als sie
mich zu Ende begutachtet hatte, machte sie mir ein etwas
zweifelhaftes Kompliment: „Für uns alte Weiber bist du schön
genug.“

Situation 2: Drei Versprecher

Es gibt so viele Lieder und Redewendungen, da kann schon mal
etwas durcheinandergeraten. Nachfolgend drei Redewendungen,
die in einer Aktivierungsrunde verwechselt wurden:

Frau Bach verwechselte denjenigen, den der Fuchs mitgenommen
hat: „Fuchs, du hast den Hans gestohlen …“. In Wirklichkeit
ist es natürlich nicht der Hans, sondern die Gans.

Bei Frau Schneiderheinze haben Lügen keine kurzen Beine. Sie
ergänzte die Redewendung einfallsreicher: „Lügen haben kurze
Steine.“

Und Herrn Lehmberger saß der Kloß offensichtlich nicht im
Hals, sondern an einer anderen Stelle: „Ihm sitzt ein Kloß im
Nacken.“ Das sieht bestimmt seltsam aus …

Situation 3: Unfreiwilliger Nichtraucher

Herr Fritz, leidenschaftlicher Raucher, war acht Tage wegen
einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Als er zurück ins
Altenheim kam, erzählte er: „Jetzt habe ich eine Woche nicht
geduscht und durfte eine Woche lang nicht rauchen. Naja,
das mit dem Duschen ist ja nicht so schlimm …“

Zeller empfiehlt bei unfreiwillig komischen Situationen: „Fragen Sie sich immer wieder: Würde ich es selber auch lustig finden, wenn ich in der Rolle des*der Seniors*in wäre und andere würden jetzt lachen? Fragen Sie sich auch: Was war mein Gegenüber früher für ein Mensch? Worüber hat er gelacht? Fände er diese ungewollt komische Situation jetzt auch lustig?“ Das hilft, Menschen mit Demenz auch in manch befremdlicher Situation trotzdem ernst zu nehmen.

Lesetipps

Insgesamt 111 Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz findst du in:

Uli Zeller: Kleine Helfer für die Altenpflege: Ich geh nach Hause!

111 Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz.

112 S., 12,6 x 19 cm, Verlag an der Ruhr, ISBN: 978-3-8346-4043-7;
12,99 €

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Drei Tipps von Uli Zeller

Tipp 1: Lach nicht über Menschen mit Demenz, sondern mit ihnen!

Tipp 2: Lach auch über dich selbst und deine eigenen Fehler.

Tipp 3: Trau dich und mache auch mal einen Witz. Vermeide dabei komplizierte Witze, bei denen man um die Ecke denken muss. Bevorzuge einfachen und direkten Humor.

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