Ausbildung: Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen unterstützen Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen bei der Versorgung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen.

Die in der Regel ein- bis zweijährige schulische Ausbildung ist landesrechtlich geregelt und findet an Berufsfachschulen des Gesundheitswesens und teils auch an anderen Bildungseinrichtungen statt.

1. Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/-in

1.1 Aufgaben und Tätigkeiten

Das Aufgabengebiet der Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen ist vielfältig. In Absprache mit den behandelnden Ärzten und Pflegern übernehmen sie vor allem Aufgaben der Grundpflege. Sie helfen den Patienten bei der Körperpflege und geben das Essen aus, ggf. helfen sie auch bei der Einnahme. Sauberkeit und Hygiene der Behandlungszimmer fallen ebenso in ihren Aufgabenbereich wie hauswirtschaftliche Tätigkeiten und die Unterstützung der Pflegefachkräfte bei Dokumentation und Organisation der Pflege oder auch bei Nachtwachen.

1.2 Aufgaben im Einzelnen

  • Grundpflege
  • Sauberkeit und Ordnung gewährleisten
  • einfache Maßnahmen physikalischer Therapie
  • Puls, Temperatur, Blutdruck, Atmung überwachen
  • Patienten bei Nahrungsaufnahme und Körperpflege unterstützen
  • Unterstützung bei Dokumentation und Organisation der Pflegemaßnahmen und Nachtwachen
  • Assistieren bei ärztlicher Diagnostik
  • Zusammenarbeit, Koordination und Absprache mit anderen Berufsgruppen wie Ärzten, Kranken- und Gesundheitspflegern etc.

1.3 Arbeitsbereiche/Branchen

Beschäftigt werden Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen vor allem in

  • Krankenhäusern
  • Rehakliniken
  • Arztpraxen
  • stationären Pflegeeinrichtungen
  • Einrichtungen für betreutes Wohnen
  • ambulanten Pflegediensten

1.4 Arbeitsgegenstände/-mittel

  • z. B. Medizinprodukte und Pflegehilfsmittel (Verbände, Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Rollstühle, Latexhandschuhe, Cremes, Salben)
  • Dokumentationsmappen
  • Büroausstattung z. B. PC mit Pflegesoftware

1.5 Arbeitsbedingungen

  • Verantwortung für Menschen
  • Arbeit in Kliniken/Praxen
  • Körperkontakt zu Menschen
  • Psychisch belastende Situationen
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Umgang mit Ausscheidungen
  • Infektionsgefahr
  • Umgang mit medizinischen Geräten
  • Arbeit wird größtenteils im Stehen und Gehen verrichtet

1.6 Verdienst

  • Einstiegsgehalt ca. 1600-2000 Euro brutto
  • höheres Gehalt bei Zusatzqualifikationen durch Fortbildungen und Berufserfahrung möglich

Diese Angaben dienen lediglich der Orientierung. Aus ihnen können eine Ansprüche abgeleitet werden.

1.7 Zugangsvoraussetzungen

Erforderlich für die Tätigkeit ist eine abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in.

1.8 Anpassungsweiterbildung (Auswahl)

  • Wundmanagement
  • Medizinische Dokumentation
  • Kranken- und Altenbetreuung
  • Hygiene

1.9 Aufstiegsweiterbildung (Auswahl)

  • Fachwirt/-in Alten- und Krankenpflege
  • Fachwirt/-in Gesundheits- und Sozialwesen
  • Gesundheits- und Krankenpfleger/-in (verkürzte Ausbildung)

1.10 Studienfächer (Auswahl)

  • Pflegemanagement/-wissenschaft
  • Medizin-, Pflegepädagogik

2. Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in

2.1 Zugangsvoraussetzungen

Die Kriterien variieren von Bundesland zu Bundesland bzw. die Berufsfachschulen haben eigene Kriterien, i.d.R. ist ein Hauptschulabschluss notwendig.

2.2 Ausbildungsinhalte z. B.:

  • Durchführung von Pflegemaßnahmen in stabilen Pflegesituationen
  • Assistieren bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
  • Unterstützung und Begleitung bei eigenständiger Lebensführung
  • Pflegehandeln personenbezogen ausrichten
  • Pflegehandeln an Qualitätskriterien, rechtlichen Rahmenbestimmungen sowie wirtschaftlichen und ökologischen Prinzipien ausrichten
  • Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken
  • Durchführung pflegebegleitender Krankenbeobachtung einschließlich Erkennen unmittelbarer vitaler Gefährdungen sowie die Einleitung lebenserhaltender Sofortmaßnahmen
  • Berufliches Selbstverständnis entwickeln und lernen, berufliche Anforderungen zu bewältigen
  • In Gruppen und Teams zusammenarbeiten

2.3 Ausbildungsvergütung, in einigen Bundesländern geregelt

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 500-600 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 550-650 Euro

Diese Angaben dienen lediglich der Orientierung. Aus ihnen können eine Ansprüche abgeleitet werden.

2.4 Ausbildungsdauer

1-2 Jahre

2.5 Ausbildungsform/-aufbau

Der theoretische Unterricht findet an Berufsfachschulen statt, dieser wird ergänzt durch Praktikumsphasen, die beispielsweise in Kliniken absolviert werden.

Aufbau:

1. Theoretische Wissensgrundlagen

  • Kenntnisse der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Pflege- und Gesundheitswissenschaften
  • Pflegerelevante Kenntnisse der Naturwissenschaften und der Medizin
  • Pflegerelevante Kenntnisse der Geistes- und Sozialwissenschaften
  • Pflegerelevante Kenntnisse aus Recht, Politik und Wirtschaft

2. Praktische Ausbildung

  • stationäre Gesundheits- und Krankenpflege in den Fächern Innere Medizin, Geriatrie, Neurologie, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie, Wochen- und Neugeborenenpflege
  • ambulante Gesundheits- und Krankenpflege in präventiven, kurativen, rehabilitativen und palliativen Gebieten

2.6 Ausbildungsabschluss/-prüfung

landesspezifische Regelungen:

  • mündlich
  • praktisch
  • in einigen Ländern zusätzlich: schriftlich

2.7 Berufsbezeichnung

  • Gesundheits- und Krankenpflegehelfer bzw. Gesundheits- und Krankenpflegehelferin
  • teils ähnliche, leicht abweichende Bezeichnung je nach Bundesland

3. Rechtliche Regelungen für (angehende) Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/-innen

  • länderspezifische Gesetze
  • z. B. in Baden-Württemberg: Verordnung des Sozialministeriums über die Ausbildung und Prüfung an staatlich anerkannten Schulen für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Gesundheits- und Krankenpflegehilfe – APrOGeKrPflHi)

4. Ausblick/Trends/Entwicklungen

Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern arbeitet derzeit an einem Konzept die Ausbildung in Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege generalistischer zu gestalten.

In jedem Fall haben die Berufe in der Pflege große Zukunft. Der Bedarf an Pflegekräften steigt aufgrund des demografischen Wandels und höherer Lebenserwartungen durch medizinischen Fortschritt immer weiter und schon jetzt herrscht Fachkräftemangel in den meisten Pflegeberufen. Ein Aufstieg zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/-in ist im Rahmen einer verkürzten Ausbildung möglich.

Quellen: Bundesagentur für ArbeitMinisterium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

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