Biografiearbeit in der Altenpflege

Jeder Mensch kann Geschichte schreiben – und zwar seine ganz persönliche Lebensgeschichte. Von dem sonntäglichen Hüten der Kirchenbank in Kindheitstagen über die Ehe mit der großen Liebe bis hin zu Erinnerungen an kleinere und größere Verluste: Die Biografiearbeit beschäftigt sich mit der gesamten Lebensgeschichte eines Menschen und thematisiert neben den schönen Seiten des Lebens auch schmerzliche Erfahrungen.

Biografiearbeit – der Schlüssel zur individuellen Betreuung

Gerade in der Arbeit mit Senioren und Seniorinnen ist es wichtig, sich sowohl mit den Sonnen- als auch den Schattenseiten im Leben eines Menschen auseinanderzusetzen – nur so ist es möglich, situationsgerecht zu reagieren, gerade wenn sensible Themen, wie z. B. eine gescheiterte Ehe im Rahmen einer Gruppenaktivierung rund ums Thema „Liebe“, zufällig aufgegriffen werden.

Natürlich ist es am schönsten und förderlichsten, wenn vorwiegend positive Lebenserfahrungen und Erinnerungen im Rahmen einer Aktivierung zum Thema gemacht werden. Herr Meier wird mit Feuereifer dabei sein, wenn er von seinem so erfolgreich geführten Schuhgeschäft erzählt. Frau Krause, begeisterte Hobbybäckerin, wird vor Freude in die Hände klatschen, wenn sie ihr liebstes Sonntagskuchenrezept verrät. Und Frau Biedenkamp, eine mittelschwer demente Dame, wird sich gemütlich zurücklehnen und Freude an den so positiven Emotionen und Erzählungen der anderen haben.

Das folgende kleine Biografiespiel lädt dazu ein, zum Thema „Glück“ ins Gespräch zu kommen:

Glückstreffer oder Pechsträhne? Es wird reihum gewürfelt.

Alle Teilnehmenden notieren jeweils ihre gewürfelte Zahl als Glückspunkte auf einem Blatt Papier.

Doch aufgepasst: Die Augenzahl Sechs steht für ein Hufeisen und bringt der jeweiligen Person zehn Glückspunkte ein. Die Augenzahl Drei steht für eine schwarze Katze. Wer diese Zahl würfelt, muss drei Pechpunkte von seinen Glückspunkten abziehen.

Dabei ist die Null die niedrigste Zahl, die notiert werden kann. Wer nach fünf Runden die meisten Glückspunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Tipp: Unterstütze bei Bedarf beim Notieren und Zusammenrechnen der Zahlen.

Weiterführende Idee:

Die Gruppe überlegt Glückssymbole (Hufeisen, vierblätteriges Kleeblatt, Glückspfennig, Fliegenpilz, Glücksschwein, Marienkäfer, Schornsteinfeger, Mistelzweig, Würfel)

Biografische Fragen:

• Was bedeutet für Sie Glück?
• Glauben Sie an die Bedeutung von Glückssymbolen?
• Können für Sie auch materielle Dinge Glück bedeuten?
• Was war in Ihrem Leben das größte Glück?
• Hatten Sie schon einmal eine Glückssträhne durch viele glückliche Zufälle?
• Haben Sie einen persönlichen Glücksbringer?
• Von wem haben Sie diesen erhalten?
• Hat er Ihnen Glück gebracht?
• Haben Sie schon einmal bei der Glückslotterie mitgespielt?